04.09.2019 - Vereinbarung der Landkreise RP, DÜW, SÜW und GER über Zusammenarbeit im Falle von anzeigepflichtigen Tierseuchen
Damit
bei Verdacht oder Ausbruch einer anzeigepflichtigen Tierseuche schnell,
effektiv und über Grenzen hinweg gemeinsam gehandelt werden kann, haben die
Landräte Clemens Körner (Rhein-Pfalz-Kreis), Dr. Fritz Brechtel (Landkreis
Germersheim), Dietmar Seefeldt (Landkreis Südliche Weinstraße) und Hans-Ulrich
Ihlenfeld (Landkreis Bad Dürkheim) Ende August eine Vereinbarung zur
Zusammenarbeit unterzeichnet. Dazu haben sich die Kreischefs in Räumen in
Limburgerhof getroffen, die künftig zur Einrichtung von Krisenstäben genutzt
werden können. Die vier Landräte sind sich einig: „In einem entsprechenden
Tierseuchenfall müssen wir noch enger zusammenrücken und Synergien schaffen, um
bestmöglich agieren zu können. Die Rheinebene ist eine Einheit, ein
zusammenhängender Naturraum, den wir im Seuchenfall gemeinsam am besten
schützen können.“
Anzeigepflichtige Tierseuchen können sich durch den welt- und europaweiten Handel, aber auch durch Menschen im Reiseverkehr in rasanter Geschwindigkeit ausbreiten und machen vor Grenzen keinen Halt. Zur Bekämpfung der Tierseuchen ist vorrangig das Ziel, eine Ausbreitung oder Verschleppung dieser zu verhindern.
Sollte eine anzeigepflichtige Tierseuche in einem Gebiet auftreten, sind unverzüglich umfangreiche Maßnahmen durchzuführen, um eine Verbreitung zu verhindern. Die vier Landkreise wollen daher im Krisenfall sofort und in erheblichem Umfang personelle, sachliche und logistische Ressourcen aktivieren, um sich gegenseitig zu unterstützen und sich mit Personal und Technik aushelfen bzw. sich ergänzen. Der Verbund der vier Landkreise, die auch für die umliegenden kreisfreien Städte Ludwigshafen, Frankenthal, Speyer, Landau und Neustadt zuständig sind, umfasst eine Zahl von rund 900.000 Menschen – dies entspricht fast 20 Prozent der Bevölkerung in Rheinland-Pfalz.
Um in geeigneter Weise im Krisenfall handeln zu können, wird ein Krisenstab
gebildet, der sich zentral in einem Krisenzentrum trifft. Zur Einrichtung
dieses Tierseuchenkrisenzentrums bietet sich das Einsatzlagezentrum für den
Katastrophenschutz des Rhein-Pfalz-Kreises an, das sich unterhalb eines
Altenzentrums in Limburgerhof befindet und nun offiziell dazu berufen wurde. Hierbei
handelt es sich um unterirdische Räume aus der Zeit des Kalten Krieges. Das
Lagezentrum verfügt noch über Funkgeräte, Flipcharts und Notstromaggregate, ist
jedoch auch für die modernen Medien mit Internetzugang und Laptops ausgerüstet.
Von hier aus werden künftig Einsatzkräfte, zu denen auch Verwaltungen, Polizei,
Feuerwehr, DRK und Katastrophenschutz gehören, im Krisenfall koordiniert. „Entsprechende
kreisübergreifende Übungen wie die Übung bei einem fiktiven Ausbruch der Afrikanischen
Schweinepest im Jahr 2018 haben hier bereits stattgefunden. Dabei hat sich
gezeigt, wie sinnvoll es ist, die Kräfte im Krisenfall zu bündeln und gezielt
zum Beispiel einer Tierseuche entgegenzutreten“, so die Landräte Körner,
Ihlenfeld, Brechtel und Seefeldt.