24.05.2019 - Großes Interesse bei Schau-Übung an der IGS
Rheinzabern
In einem beeindruckenden Miteinander zeigten die Einheiten des Katastrophenschutzes bei einer Schau-Übung auf dem Pausenhof der IGS Rheinzabern, was das neue System RescueWave kann, wie es funktioniert und weshalb vor allem die Leitenden Notärzte besonders froh über die Anschaffung sind.
RescueWave ist ein neues, bisher einzigartiges System, durch dessen Einsatz vor allem Notärzte bei einem Massenanfall von Verletzten schneller und umfassender Informationen erhalten und dadurch gezielter entscheiden und handeln können. „Der Kreisausschuss des Landkreises Germersheim hat sich einstimmig für die Anschaffung des Systems entschieden“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel, „Damit übernimmt der Landkreis eine Vorreiterrolle, der Katastrophenschutz kommt auch in diesem Bereich in der digitalisierten Welt an.“
Der
Katastrophenschutz und die Sicherheit der Menschen in unserem Landkreis liegen
Landrat Brechtel besonders am Herzen: „Dazu gehört zum einen natürlich eine
technisch gute Ausstattung“, so der Kreischef, „Was sich aber nicht mit Geld
aufwiegen lässt, sind die vielen Ehrenamtlichen, die sich mit viel Zeit und
Herzblut im Katastrophenschutz engagieren. Ihnen gilt mein Respekt und mein
Dank.“ Rund 120 Ehrenamtliche der Feuerwehren, des Deutschen Roten Kreuzes, der
Malteser, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, der Rettungsdienste und der
Leitende Notärzte haben sich an der Übung am 20. Mai beteiligt.
Simuliert wurde ein Massenanfall von Verletzen. Dafür wurde eigens ein Unfall-Szenario aufgebaut, Autowracks und geschminkte Mimen, Rettungswagen und Notärzte ließen die Situation wie einen Echtfall aussehen. Nah dran konnten die Zuschauer verfolgen, was geschieht, wenn die ersten Rettungskräfte eintreffen, wie die Sichtung erfolgt und welchen Zeitvorteil das neue System bei der Rettung von Menschen bringt. Auf Bildschirmen wurde für alle Interessierten nachvollziehbar die digitale Verarbeitung aller eingehenden Daten dargestellt, sodass der Mehrwert des Systems anschaulich nachvollziehbar war. Landrat Dr. Fritz Brechtel dankte allen, die zum Gelingen der Übung beitragen, darunter Schulleiter Axel Weinstein, der sofort bereit war, die Übung auf dem Schulgelände zu unterstützen, den Lehrern und Schülern sowie besonders dem Hausmeister der Integrierten Gesamtschule Rheinzabern.
Auf Vermittlung
von Landrat Brechtel waren Einsatzkräfte der Katastrophenschutzeinheiten des
Landkreises Germersheim, insbesondere die Leitenden Notärzte Dr. Matthias
Wölfel, Dr. Thomas Bleck und der Organisatorische Leiter Jürgen See, in die
Entwicklung des neuen Systems aktiv eingebunden. Sie erklären: „Die
Sichtungskarten in Papierform haben sich über Jahrzehnte zwar als
Dokumentationsmittel bewährt. Die enormen Datenmengen, die über die Verletzten
gesammelt wurden, mussten analog, d.h. über Funk und Telefon, übermittelt und
dann manuell zu einem Gesamtbild der Lage zusammengefügt werden. Das unter
extremem Zeitdruck und im Angesicht von lebensbedrohten Verletzten! Der
Leitende Notarzt muss in dieser Situation die Patienten differenziert und ressourcenschonend
mittels der vorhandenen Rettungsmittel auf die geeigneten Kliniken verteilen.
RescueWave ist das erste und einzige System, das den gesamten Kernprozess im
MANV (Massenanfall von Verletzten) strukturiert und effizient abbildet sowie
die Datenübermittlung automatisiert. Für uns ist es ein großer Schritt für den
sensiblen Bereich des medizinischen Katastrophenschutzes.“
Das digitale System RescueWave, ein Produkt der Firma ITK Engineering GmbH, der Vomatec Innovations GmbH und der antwortING Beratende Ingenieure PartGmbB, wurde zwei Jahren lang in der Entwicklung von Leitenden Notärzten, Organisatorischen Leitern sowie der Schnelleinsatzgruppe aus dem Landkreis Germersheim begleitet. „Somit ist RescueWave auch das Ergebnis einer beispielhaften Zusammenarbeit regionaler Firmen mit regionalem Ehrenamt. Unsere Rettungskräfte sind vom neuen System begeistert“, so Landrat Brechtel.