26.08.2020 - Appell: Unterrichtsbeginn flexibel gestalten und Schülerströme entzerren
Die Landräte Fritz Brechtel
(Germersheim) und Dietmar Seefeldt (Südliche Weinstraße) sowie
Oberbürgermeister Thomas Hirsch (Landau) setzen sich für eine bessere
Schülerbeförderung in der Südpfalz ein. „Die Sicherheit unserer Schülerinnen
und Schüler ist uns wichtig. Dies gilt besonders in Corona-Zeiten“, so die drei
Verwaltungschefs der Südpfalz. Eine besondere Rolle spielt dabei der flexible
Schulbeginn, der von den Schulleitern eigenständig organisiert werden kann.
„Wir haben in der Südpfalz die
Situation, dass die Busse unsere weiterführenden Schulen nicht nur zur ersten,
sondern auch zur zweiten und/oder ggf. zur dritten Schulstunde anfahren. Ein
besonderer Engpass in den Schulbussen entsteht, wenn alle Schüler gleichzeitig
zur ersten Schulstunde beginnen, denn dann sind alle Busse besetzt. Gemäß
Schulgesetz des Landes Rheinland-Pfalz sind bei der Schülerbeförderung auch die
Stehplätze zu berücksichtigen. Ein Schulbus mit 40 Sitzplätzen hat damit
gleichzeitig ca. 25 Stehplätze. Es kommt vor, dass daher die Schüler dicht
gedrängt in den vollen Bussen sitzen oder stehen“, so Brechtel, Seefeldt und
Hirsch: „Dieser Zustand ist insbesondere in Coronazeiten nicht zumutbar!“
Dieselben Schulbusse fahren die
Schulen auch zur zweiten Schulstunde an, sind jedoch nur zu 5 bis 10 %
ausgelastet.
Der Lösungsvorschlag der drei
Verwaltungschefs liegt daher im gestaffelten Schulbeginn: „Wird der Schulunterricht
so organisiert, dass ein Teil der Schulklassen erst zur zweiten oder gar zur
dritten Schulstunde beginnt, so können diese Schüler mit Bussen fahren, die
aktuell kaum besetzt sind. Die Schüler insgesamt können dadurch die doppelte
Anzahl an Bussen nutzen, wodurch sich die Beförderungsqualität für alle sehr
deutlich verbessert“, erklären Seefeldt, Hirsch und Brechtel und verdeutlichen
ihren Vorschlag: „Wir sorgen für die Busbeförderung, die Schulleitungen organisieren
den Schulplan so, dass ein Teil der Klassen, z.B. Klassenstufen 8 bis 10, erst
zur zweiten oder dritten Schulstunde beginnen. Dadurch ergibt sich eine
dauerhafte Verbesserung der Schülerbeförderung.“ Für sie liegen die Vorteile klar
auf der Hand: Sitzplätze für alle, mehr Abstand, mehr Sicherheit, besserer
Infektionsschutz. Die Schulaufsichtsbehörde ADD steht
diesem Vorschlag positiv gegenüber.
„Wir wissen, dass es viel Arbeit
ist, den Schulplan einmalig umzustellen. Auch für Eltern bedeutet dies, eine
gewisse Flexibilität aufzubringen, weil die Kinder ggf. etwas später zur Schule
fahren bzw. erst später wieder nach Hause kommen. Dennoch halten wir die
Vorteile dieser Lösung für alle überzeugend. Wir appellieren daher an alle
Schulleiter der Südpfalz, sich für diese Lösung einzusetzen und an ihren
Schulen einen versetzten Schulbeginn zu organisieren“, so die beiden Landräte
und der Oberbürgermeister. Den Vorschlag des Landes Rheinland-Pfalz, unter
bestimmten Umständen zusätzliche Busse einzusetzen, wollen die Verwaltungschefs
ebenfalls prüfen. Naturgemäß können sich damit ebenfalls gewisse Verbesserungen
bei einigen Linien ergeben.