17. Mai 2022 - „Ihre
Hilfe ist im Partnerlandkreis Krotoszyn angekommen“ / Landrat
Brechtel dankt Spenderinnen und Spendern sowie allen Helferinnen und Helfern –
Einweihung des Klinik-Neubaus in Krotoszyn
„Es hat alles gepasst: Der Transport verlief reibungslos, die Spenden zur Unterstützung der Geflüchteten aus der Ukraine sind angekommen und der Kontakt zu unserem polnischen Partnerlandkreis hat neuen Schwung bekommen“, fasst Landrat Dr. Fritz Brechtel die Eindrücke zusammen. Gemeinsam mit den Helfern begleitet er den Hilfstransport, der die Spenden von Bürgerinnen und Bürger sowie von Firmen in den Landkreis Krotoszyn brachten. Mehr als vier Tonnen Hilfsgüter haben ihr Ziel erreicht und wurden dankbar entgegengenommen, darunter eine halbe Tonne mit Frühlings- und Sommerkleidung, mehr als drei Tonnen haltbare Lebensmittel, Kisten voller Schul- und Bastelsachen sowie Reinigungs- und Hygieneartikel.
Gemeinsam mit seinem polnischen Amtskollegen Stanislaw Szczotka besuchte Brechtel auch die Flüchtlingsunterkunft, in der u.a. Betten stehen, die der Landkreis Germersheim bereits nach einem ersten Hilferuf bereitgestellt hatte. Aktuell sind im Landkreis Krotoszyn ca. 1.500 Personen aus der Ukraine offiziell registriert. Die Verwaltung geht davon aus, dass sich im Kreis nochmals mindestens genauso viele Geflüchtete unangemeldet aufhalten. Zudem leben dort bereits zu Beginn des Krieges ca. 2.000 ukrainische Arbeiter. „Das bedeutet, dass die Bevölkerung in unserem Landkreis um etwa zehn Prozent gewachsen ist“, machte Landrat Szczotka deutlich und betonte: „Jede Hilfe in dieser Situation ist Goldwert. Ihre Spende war für uns von großer Bedeutung. Material, das vor Ort nicht verwendet wird, übergeben wir an karitative und religiöse Organisationen, die es direkt in ukrainische Städte bringt. Es geht also nichts verloren.“ Landrat Brechtel zieht den Vergleich: „Bezogen auf die Bevölkerungszahl sind im Landkreis Krotoszyn einer groben Schätzung zufolge derzeit etwa zehnmal mehr Ukrainerinnen und Ukrainer untergebracht als im Landkreis Germersheim. Im Landkreis Germersheim leben aktuell etwa 900 Geflüchtete. Das bedeutet einen Bevölkerungszuwachs von etwa 0,7 Prozent.“
Landrat Brechtel nutzt den Besuch, um die Beziehung zum Partnerlandkreis nach der Coronapandemie wieder neu aufleben zu lassen: „Es war ein schönes Wiedersehen. Die Pandemie hat der Freundschaft und der Partnerschaft nicht viel anhaben können. Das war überall zu spüren“, sagte Landrat Brechtel nach seiner Kurzreise, die auch die Einweihung des Klinikanbaus umfasste. In dem Krankenhaus sind die Bedingungen jetzt für alle besser, vor allem für (werdende) Mütter. Bisher gab zum Beispiel nur einen großen Geburtsraum, jetzt sind es drei, die auch eine Geburten gemeinsam mit Vätern ermöglichen. „Unser Partnerlandkreis ist ein moderner und engagierter Landkreis. Unsere Beziehung werden wir schrittweise wieder mit Themen und Begegnungen füllen“, so Brechtel.
Die letzte Woche übergebenen Hilfsgüter wurden im Landkreis Germersheim in einer Spendenaktion entsprechend einer Bedarfsliste aus dem Partnerlandkreis gesammelt. „Diese Hilfe ist im Partnerlandkreis Krotoszyn angekommen und kommt jetzt gezielt bei den Menschen an, die ihre Heimat wegen Putins grausamen Angriffskriegs verlassen mussten. Allen Spenderinnen und Spendern nochmals mein herzliches Dankeschön“, so Landrat Brechtel.
Unterstützt haben die Aktion zudem die Unternehmen Hornbach
AG kartonweise Stirn-/Taschenlampen samt Batterien und die EuroPack GmbH mit
240 Packkartons, um die Spenden sicher zu verstauen. Die Spendenaktion
organisiert und koordiniert haben in Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden der
Kreisverwaltung insbesondere Berthold Simon, ehemaliger
Kreisfeuerwehrinspekteur, und Alfred Gadinger, ehemaliger Büroleiter der
Kreisverwaltung Germersheim. Tatkräftige Unterstützung erfuhren sie von den
Freiwilligen Feuerwehren Wörth, Bellheim und Germersheim, dem Deutschen Roten
Kreuz, dem Malteser Hilfsdienstes Hatzenbühl sowie den beiden Bellheimer
Vereinen „Helferkreis e.V.“ und der „Freundschaftskreis Bellheim-Kozmin e.V.“. Dem
Kreischef ist auch dies wichtig: „Ich danke genauso allen Helferinnen und
Helfern, insbesondere auch den beiden Fahrern der Freiwilligen Feuerwehr
Germersheim, Till Mattes und
Christan Hillenbrand, die ehrenamtlich den Wechsellader sicher nach
Polen und zurück gesteuert haben. Danke auch an Mathias Deubig von der
Kreisverwaltung, der mit Berthold Simon das zweite Fahrzeug voller Spendengüter
ans Ziel brachte.“ Die mehr als vier Tonnen Hilfsgüter waren auf den Wechsellader der Freiwilligen Feuerwehr
Germersheim mit einem Abrollbehälter der Freiwilligen Feuerwehr Rülzheim und
einen Sprinter des Katastrophenschutzes des Landkreises verteilt.