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Schulsozialarbeit im Landkreis Germersheim – Unterstützung und Prävention vor Ort
27.02.2019 - „Schulsozialarbeit ist aus den Schulen nicht mehr wegzudenken“, fasste Christoph Buttweiler, Erster Kreisbeigeordneter und Jugenddezernent, die Entwicklung der Schulsozialarbeit im Landkreis Germersheim zusammen. Seit 1995 wurde diese kontinuierlich auf- und ausgebaut – zunächst an weiterführenden Schulen, ab 2010 auch an Grundschulen und seit 2013 an den beiden Gymnasien. Den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses wurde diese Entwicklung in der öffentlichen Sitzung Mitte Februar vorgestellt.
Anfangs startete die Schulsozialarbeit mit einer vollen Stelle. Nach und nach wurde der Bedarf deutlich und es wurden weitere Stellen geschaffen: 2005 waren es drei Vollzeitstellen, 2010 zehn, heute sind es ca. 15 volle Stellen. „Inzwischen melden uns die Schulen und auch Eltern zurück, dass Schulsozialarbeit wichtiger Bestandteil des Schullebens geworden ist“, ergänzte Denise Hartmann-Mohr, Leiterin des Jugendamtes im Landkreis Germersheim, „Für manche Eltern ist dieses Angebot sogar ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der weiterführenden Schule.“
Schulsozialarbeiter handeln so, dass junge Menschen individuelle in ihrer sozialen, schulischen und beruflichen Entwicklung gefördert werden. „Das geschieht in Abstimmung mit den Lehrern und auf Augenhöhe. Das klappt in der Regel auch sehr gut, denn alle Seiten sind interessiert daran, dass mit der Schulsozialarbeit ein dauerhaftes sozialpädagogisches Angebot etabliert bleibt, das sich ständig auf sich verändernden Entwicklungen in der Gesellschaft einstellen kann“, berichtete Bernhard Würtz, Teamleiter Jugendbildung im Jugendamt.
Dabei werden die Schulsozialarbeiter nicht erst aktiv, wenn offensichtliche Probleme auftreten. Konfliktberatung ist nur ein Baustein der Schulsozialarbeit vor Ort. Auch Themen wie Unterstützung bei Übergängen z. B. von der Kita in die Grundschule, von der in eine weiterführende Schule oder von der weiterführenden Schule in das Berufsleben gehören dazu, darüber hinaus zudem die Beratung und Unterstützung von Kindern, Jugendlichen, Eltern, Personensorgeberechtigten und Lehrkräften. „Wichtig sind den Schulsozialarbeitern Gruppenarbeit und ganz besonders Präventionsprojekte mit den Schülern“, so Würtz. Er betonte nochmals, dass dies in enger Kooperation mit den Lehrkräften geschieht.
In diesem Jahr belaufen sich die Kosten für Schulsozialarbeit auf ca. 993.900 Euro. Der Anteil der Kommunen beträgt rund 259.300 Euro, der Anteil des Landes Rheinland-Pfalz 262.500 Euro, der Landkreis zahlt rund 472.100 Euro. „Eine Landesförderung gibt es bisher nur für weiterführende Schulen mit Ausnahme der Gymnasien. Für die Grundschulen wurde deshalb im Jahr 2014 analog der Vereinbarungen für weiterführende Schulen die Kreisrichtlinie zur Förderung der `Schulsozialarbeit an Grundschulen´ im Landkreis erlassen“, erklärte die Fachbereichsleiterin, Hartmann-Mohr.
„Schulsozialarbeiter sind an dem Ort, an dem Kinder und Jugendliche einen sehr großen Teil ihrer Lebenszeit verbringen – in der Schule. Junge Menschen lernen durch die Angebote der Schulsozialarbeit schon früh, mit Hilfesystemen umzugehen und sich bei Bedarf Rat und Unterstützung zu holen“, ergänzt Landrat Dr. Fritz Brechtel, „Außerdem werden durch Präventions- und Gruppenangebote außerhalb des leistungsorientierten Systems Schule die Kompetenzen der Kinder gefördert. Es war und ist eine gute Entscheidung, Schulsozialarbeit in diesem Maße auszubauen. Ich danke unseren engagierten Schulsozialarbeitern und allen, die das Thema aktiv unterstützen.“