Gesundheitsamt rät zum Führen eines Kontakt-Tagebuchs

11.11.2020 - Das Gesundheitsamt in Germersheim ruft dazu auf, in den nächsten Wochen und Monaten ein privates Kontakt-Tagebuch zu führen. Denn wer sich mit dem Coronavirus angesteckt hat und dann gebeten wird, die Kontakte der vergangenen Tage zu benennen, tut mitunter schwer daran, sich an jede einzelne Person zu erinnern. Das haben die Ermittler des Gesundheitsamtes in der Vergangenheit immer wieder beobachtet. Sie bitten daher die Bevölkerung, sich die Namen der Menschen zu notieren, mit denen ein Kontakt für die Dauer von mindestens 15 Minuten von Angesicht zu Angesicht und möglicherweise unter der gebotenen Abstandslänge von 1,5 Metern bestand. Die Kreisverwaltung hat hierfür ein Kontakt-Formular zum Ausdrucken auf Ihrer Webseite zur Verfügung gestellt (www.kreis-germersheim.de/coronavirus). Es funktionieren aber auch entsprechende Apps, Handy-Notizen, -Fotos oder ähnliches. Wichtig ist nur, dass neben Datum, Dauer und Uhrzeit der Begegnung auch Kontaktangaben wie Name, Vorname, Telefonnummer und Adresse bekannt und im Falle einer Infektion schnell zur Hand sind.

Dr. Fritz Brechtel, Landrat des Landkreises Germersheim, wertet das Führen eines Kontakt-Tagebuchs als einen Akt der Solidarität: „Die Zahl der Neuinfektionen steigt weiterhin viel zu stark. Diesen Anstieg wieder einzubremsen, erfordert eine immense gemeinschaftliche Kraftanstrengung, zu der jeder seinen Teil dazu beitragen kann. Das Führen eines Kontakt-Tagebuchs wäre eine enorme Arbeitserleichterung.“ Dr. Christian Jestrabek, Leitender Amtsarzt im Gesundheitsamt der Kreisverwaltung präzisiert: „Es geht nicht darum, die alltäglichen Kontakte in der Familie, auf der Arbeit oder in der Schule zu notieren. Wenn ich mich allerdings mit anderen Menschen in einem Raum aufhalte, unerwarteten Besuch von Bekannten erhalte, Handwerker im eigenen Haus unterwegs sind oder anderweitig unvermeidliche Kontakte bestanden, dann leisten die Angaben eines Kontakt-Tagebuchs bei den Nachermittlungen extrem wertvolle Hilfe.“

Die Gesundheitsbehörde erhofft sich damit eine effektivere und vor allen Dingen schnellere Kontaktnachverfolgung. Das Formular der Kreisverwaltung sieht auch Spalten vor, in denen festgehalten wird, ob der Kontakt im Freien stattfand und ob dabei Masken getragen wurden. Landrat Brechtel betont: „Es nimmt viel Zeit in Anspruch, wenn sich Menschen, die positiv getestet wurden, nicht mehr an die Begegnungen der letzten Tage erinnern. Das ist angesichts einer solchen Diagnose natürlich nicht verwunderlich. Um Ressourcen im Gesundheitsamt zu schonen und Fehler bei der Nachermittlung zu vermeiden, rate ich daher dringend dazu, eine Kontakterfassung als feste Routine im eigenen Alltag zu etablieren.“