Partnerlandkreis Krotoszyn erhält unerwartete Hilfe aus Norddeutschland

Foto: Stadt Lütjenburg

22.03.2022 - Gezielte Hilfe dank Treffer bei Internetsuche – Bürgermeister reagiert auf Veröffentlichung des Kreises

Überraschende Unterstützung für die Versorgung ukrainischer Flüchtlinge erhält der polnische Partnerlandkreis Krotoszyn von der Gemeinde Lütjenburg aus Schleswig-Holstein. Zwei Lkw und zwei Transporter voll beladen mit dem in Krotoszyn benötigtem Material machen sich am kommenden Mittwoch auf nach Polen. „Unerwartet erhielten wir vor wenigen Tagen eine E-Mail des Lütjenburger Bürgermeisters, Dirk Sohn. Auch in der Kleinstadt hatten die Menschen Hilfsgüter gesammelt und wollten diese nun zielgerichtet spenden“, berichtet Landrat Dr. Fritz Brechtel.

In seiner Internetsuche nach konkreten Ansprechpartnern war der Lütjenburger Bürgermeister rasch auf die Veröffentlichungen des Landkreises Germersheim und dessen konkrete Unterstützung seines polnischen Partners gestoßen. „Uns war es wichtig, dass die Spenden aus Lütjenburg auch wirklich dort ankommen, wo sie gebraucht werden“, sagte Dirk Sohn in einem Telefonat. Wenige Gespräche und E-Mails später war der Kontakt nach Krotoszyn hergestellt und nach der Entscheidung des Lütjenburger Krisenstabes, die Hilfsgüter dorthin zu fahren, endgültig gefallen: Am Mittwoch sollen die Fahrzeuge mit den Spenden aus Schleswig-Holstein losrollen. Die Ladung besteht u.a. aus haltbaren Lebensmitteln, Babynahrung, Erste-Hilfe-Kästen, Taschenlampen, Tiernahrung, Hygieneprodukten, Medikamenten sowie Decken und Kissen. „Es ist ein glückliche Fügung, dass von dieser völlig unerwarteten Seite unser Partnerlandkreis Unterstützung erfährt und mit seinem Spenden auch noch bestens unsere Spendenlieferung ergänzt“, so Landrat Brechtel. Er dankt Dirk Sohn herzlich dafür, ganz besonders aber den Lütjenburger Einwohnerinnen und Einwohnern, die so großzügig gespendet haben.

In Krotoszyn freuen sich die Helfenden über diese koordinierte und gezielte Hilfe. Mit wie vielen Geflüchteten dort gerechnet werden muss, weiß keine genau. „Bisher sind es schätzungsweise 6.000 Menschen, die zu uns gekommen sind. Viele sind privat untergebracht, wir müssen aber immer mehr Plätze in Sammelunterkünften, zum Beispiel in Sporthallen, bereitstellen. Wir bedanken uns ausdrücklich für die Materialien aus Deutschland, die wir so gezielt abfrage dürfen. Dass dabei der Partnerlandkreis als Vermittler auftritt, ist uns sehr wichtig, da wir nicht immer alles annehmen, lagern und gebrauchen können“, betont der Landrat des Landkreises Krotoszyn, Stanislaw Szczotka.