Aus- und Neubau des Wertstoffhofs Westheim

Mehr Klimaschutz durch mehr Bioabfälle

„Auf dem Wertstoffhof Westheim wird sich im nächsten Jahr einiges für die Bürgerinnen und Bürger und den Klimaschutz tun“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel. Möglich ist dies, wie auch die Senkung der Gebühren für die Biotonne, durch den Verkauf des Müllheizkraftwerks (MHKW) Pirmasens. Vorgesehen ist, eine neue, überdachte Anlieferrampe zu bauen und dann alle verfügbaren Dachflächen mit Photovoltaik-Module mit einer Leistung von ca. 270 kWp zu belegen. Die Fläche beträgt etwa 1.300 Quadratmeter. Insgesamt werden ca. vier Mio. Euro investiert, davon alleine eine Mio. Euro in Photovoltaikanlagen. Die Fertigstellung soll planmäßig im Jahr 2025 erfolgen.

„Auch die Entscheidung für eine Biogutvergärungsanlage in Westheim als Investition in den Umwelt- und den Klimaschutz war absolut richtig. Wo früher Biomüll ausschließlich kompostiert wurde, findet jetzt mit der Vergärung eine der hochwertigsten Formen der Energiegewinnung statt – und zwar so effizient, dass die Anlage zusätzliche Biomüll-Mengen verarbeiten kann“, berichtete Landrat Brechtel in der Sitzung des Kreistages am 18. Dezember. Dem Antrag der Betreiberin der Bioabfallvergärungsanlage, der Biogutvergärung Bietigheim GmbH, die Mengen an Bioabfällen von derzeit 58.000 Megagramm pro Jahr (Mg/a) auf 68.000 Mg/a erhöhen zu dürfen, haben die Kreistagsmitglieder zugestimmt.

Ohne bauliche Erweiterung kann die beschlossene Abfallmenge verarbeitet und noch mehr Biogas gewonnen werden. Die Lkw-Fahrten werden sich dafür von derzeit etwa 27 täglich auf maximal 30 erhöhen.

Im letzten Jahr produzierte die Anlage ca. 38.000 Megawattstunden Gas und rund 4.000 Tonnen Kompost und Flüssigdünger. Diese Mengen entsprechen etwa dem Stromverbrauch von ca. 7.600 Vier-Personen-Haushalten, d.h. von rund 30.000 Personen. „Mehr Bioabfall bedeutet also mehr Kompost und letztlich mehr `grünes Methangas ́ zur Energiegewinnung. Das ist in Sachen Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz ein enormer Gewinn für Mensch und Umwelt. Außerdem profitieren die Menschen der Region auch ganz direkt von Komposterde und Flüssigdünger, denn beides wird gerne abgenommen“, so Landrat Brechtel abschließend.